- 16
- Aug
Rücken-und Gelenkschmerzen vs Tensegrity
Wenn es um das Thema "Rückenschmerz" bzw. Gelenkschmerzen im Allgemeinen geht, wird leider nur allzu häufig die jeweilige gelenkumgebende Muskulatur als Schuldiger lokalisiert und somit wichtige muskuloskelettale Zusammenhänge des Körpers schlichtweg übersehen. Dabei sind die Ursachen für den Schmerz oft an einer ganz anderen Stelle zu suchen.
Um diese Aussage besser verstehen zu können, soll hier das Tensegrity Modell genannt werden, welches den menschlichen Körper als eine Art Spannungsnetzwerk beschreibt, in dem feste Strukturen (Knochen) über kinetische Ketten und myofasziale Verbindungen miteinander verbunden sind und somit dynamische Bewegungen überhaupt erst möglich sind.
Doch was hat dieses Modell mit Rückenschmerzen zu tun? Die Antwort ist so einfach wie simpel - stellen Sie sich ein Segelschiff vor, dessen Mast von mehreren Tauen aufrecht gehalten wird. Wird nun 1 Tau beschädigt oder reißt gar, wird die Spannung automatisch auf die noch heil gebliebenen Taue übertragen und die gesamte Statik des Schiffs verändert sich. Und da die Taue nur für eine bestimmte Belastung ausgelegt sind, erhöht sich ihr Verschleiß um ein Vielfaches und müssen alsbald ersetzt werden. Dasselbe Prinzip ist 1:1 auf den Körper übertragbar. Durch einseitige Belastungen & Überlastungen im Alltag verändert sich allmählich das Spannungsverhältnis zwischen den einzelnen Ketten. Kurz: einige Muskelketten werden häufiger belastet und andere weniger, wodurch sich die Spannung im Netzwerk nicht mehr gleichmäßig auf die einzelnen Gelenke verteilt und diese somit dauerhaft unphysiologischen Belastungen ausgesetzt sind und über kurz oder lang mit Schmerz reagieren.
Wichtig zu erwähnen ist an dieser Stelle, dass diese "Spannungsübertragung" dabei teilweise über den gesamten Körper erfolgen kann, weswegen beispielsweise eine unbedeutende Muskelverhärtung in der Wadenmuskulatur nicht selten zu dauerhaft schmerzhaften Verspannungen im Schulter & Nackenbereich führen kann. Sicherlich - durch spezielles Training & Entspannungstechniken wäre die Schmerzsymptomatik in kurzer Zeit sicherlich eingedämmt. Liese man in diesem Fall jedoch die Wadenproblematik außen vor, wäre die Schmerzreduktion im Schulter/Nackenbereich nur von kurzer Dauer.
Aus diesem Grund sind sogenannte "BodyScreenings" die perfekte Möglichkeit, mögliche Funktionseinschränkungen einzelner Gelenke sowie unphysiologische Spannungsverhältnisse zwischen den Muskelketten des Körpers aufzudecken und dadurch eine langfristige muskuloskelettale Überbeanspruchung des gesamten Körpers zu vermeiden.
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